Nachdem die Deutsche Giganetz Ende April direkt mal mit einem mehrstündigen Ausfall gestartet ist, habe ich mir Gedanken über meine Backup-Anbindung gemacht.
In der besten aller Welten hätte man neben dem Glasfaser-Anschluss noch DSL, aber das macht preislich einfach keinen Sinn. Aber dank LTE können die Bandbreiten im Mobilfunk ja mittlerweile mithalten und die Fritzbox unterstützt das automatische Umschalten von Hause aus.
Leider hat AVM nicht dokumentiert, welche LTE-Sticks gut funktionieren bzw. überhaupt unterstützt sind. Mit meinem Huawei E5576 konnte die Fritzbox nichts anfangen.
Nach etwas Recherche bin ich beim ZTE MF79U gelandet. Ohne Versand kostet der im Mai 2025 circa 30 Euro und ist vielerorts verfügbar. Wer mit einem schwachen Signal zu kämpfen hat, kann noch eine externe Antenne (mit TS9-Stecker) anschließen. Die findet man bei eBay für ca. 10 Euro.
Um das Ganze nun ans Fliegen zu bringen, muss man eigentlich nur drei Dinge tun:
- Die PIN-Abfrage der SIM-Karte deaktivieren, denn die Fritzbox hat keine Möglichkeit, die PIN “einzugeben”
- Den “Erweiterten Ausfallschutz” im Menü Internet -> Mobilfunk aktivieren
- Das WLAN des Sticks ausschalten (optional)
Wenn alles normal läuft, zeigt der Stick eine blaue LED neben dem Balkensymbol. Wenn man das WLAN aktiviert lässt, kommt noch eine zweite blaue LED hinzu.
Im Menü der Fritzbox sollte auf der Übersichtsseite nun “Mobilfunk” unter “Verbindungen und Anschlüsse” auftauchen. Unter “Heimnetzgeräte” sollte das ZTE-Gerät mit dem Anschluss USB 2.0 aufgeführt sein.
Im Normalbetrieb wird “Mobilfunk” als “nicht verbunden” angezeigt, obwohl der Stick natürlich mit dem LTE-Netz verbunden ist. “Nicht verbunden” heißt hier, dass die Fritzbox die Verbindung nicht benutzt. Der Ausfallschutz greift automatisch nach 3 Minuten, wenn die Hauptverbindung (bspw. DSL) so lange nicht zur Verfügung steht. Das kann man leicht testen, indem man das entsprechende Kabel von der Fritzbox abzieht, 5 Minuten wartet und dann auf eine Webseite wie bspw. Hurricane Electric BGP Toolkit geht. Dort wird einem direkt angezeigt, über welchen Provider man mit dem Internet verbunden ist.
Als SIM-Karte habe ich auf Congstar zurückgegriffen. Hier gibt es einmal die Prepaid wie ich will Option mit einem Gigabyte für 2 Euro/4 Wochen. 1 GB sollte reichen um einen kurzen Ausfall zu überbrücken. Ansonsten kosten 10 GB weitere 5 Euro und die Dayflat 7 Euro.
Alternativ kann man sowohl von Congstar als auch dem Mutterkonzern Telekom eine Multi-SIM bekommen. Die kostet 5 Euro, teilt sich aber das Datenpaket mit der bereits bestehenden SIM. Je nachdem wie häufig man mit Ausfällen rechnet und wie viele Daten man überträgt, kann auch das Sinn machen.